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$Abbildung zu Los 839$
 Goldenes Ordenszeichen.

 Auktion 149, Los 839 

Altdeutsche Münzen und Medaillen

Soest, Stadt, Walpurgis-Damenstift

Goldenes Ordenszeichen. 2. Form, Gold emailliert, beidseitig Medaillon mit der HL. Walpurgis und dem preußischen Adler, starre preußische Königskrone. Gritzner 86. Ca. 82 x 57 mm. Exemplar der Auktion Zeige 55, 12. November 2016 ('Prachtqualität und Erhaltung vor 1900').

Das Walpurgis-Haus ist eine der ältesten kirchlichen Einrichtungen in Soest. Im Jahr 1165 wird das Nonnenkloster St. Walpurgis 'extra muros' erwähnt. Nach der Soester Fehde wurde es 1448 abgebrochen und innerhalb des Mauerrings neu errichtet. Durch die Reformation wurde die Kirche, welche 1506 geweiht worden war, 1570 evangelisch. Das Kloster wurde 1589 in ein 'freiweltliches Damenstift' umgewandelt; 1812 aufgelöst und die Gebäude teilweise abgerissen, 1822 in ein Kornmagazin umgewandelt. Die Einrichtung wurde in Museen und in die Wiesenkirche verbracht, die Kirche 1879 abgerissen. Am 7. März erließ der preußische König Friedrich Wilhelm IV. eine Kabinettsorder, dass das Stift wieder zu begründen sei. 1859 wurde ein neues Stiftsdamenhaus erbaut, vier Stiftsdamen und eine Oberin zogen allerdings erst 1871 ein. 1944 zerstörten Bomben die Gebäude des Stiftes teilweise, einige Damen kamen zu Tode. Die Überleben zogen ins Cappeler Stift nach Lippstadt. Heute erinnert an das Stift nur noch ein alter Türsturz im Landesbehördenhaus mit der Jahreszahl 1576 und einige Straßennamen, wie Walburger Straße, Walburgerschäfergasse und Jungferngärten.

Prachtexemplar an Bandschleife