WAG Online oHG
$Abbildung zu Los 934$
 'Taler'

 Auktion 117, Los 934 

Altdeutschland

Mainz, Erzbistum, Dietrich I., Schenk zu Erbach 1434-1459

'Taler' 1438, Bingen. Auf großem Kreuz das Wappen Mainz-Erbach / Wappen von Trier, Köln und Pfalz-Bayern ins Dreieck gestellt. Mit unbekanntem Gegenstempel. Fantasiegepräge des Hofrats Wilhelm Becker. Slg. Walther -, P.A. 160 ('Thalerförmige Münze von Bingen, neueren Gepräges'), Madai 392, Würdtwein 116, Cappe 635 var., Levinson -,

Karl Wilhelm Becker (1772-1830) war der Sohn eines Syndikus und Weinhändlers in Speyer. Von 1798 bis 1803 hatte er in Mannheim einen Tuchhandel, mit dem er bankrott ging. In den folgenden Jahren bereiste er unter anderem die Schweiz und Oberitalien, wo er jeweils Kontakt zu bekannten Numismatikern aufnahm. In München hatte er sich zeitweise als Kunst- und Antiquitätenhändler sowie als Goldschmied niedergelassen. 1806 arbeitete Becker in Mannheim als Goldschmied. Dort war Friedrich Creuzer aufgefallen, dass er griechische Münzen in Gold nachbildete, womit er ihn der Münzfälschung verdächtigte. Verurteilt wurde Becker wegen des Vergehens während seines Lebens aber nie. In Offenbach gewann er um 1814 die Gunst von Carl zu Isenburg, der ihn als Bibliothekar zum Hofrat ernannte. Begünstigt durch seine geachtete Stellung erregte Beckers Sammlung von Münzen, Gemmen und Gemälden die Aufmerksamkeit anderer Experten. 1815 kaufte Johann Wolfgang von Goethe, der als Münzkenner galt, bei ihm einige Bronzemünzen. Die meisten seiner Fälschungen ließ er jedoch von Frankfurter Händlern verkaufen. Domenico Sestini warnte 1826 vor "falsificatore oltramontano" ("fremden (ausländischen) Fälschern"), woraufhin Becker sich als Nachahmer antiker Münzen bezeichnete und selbst einen Katalog mit 296 seiner "Nachahmungen" veröffentlichte. Im selben Jahr zog er nach Bad Homburg vor der Höhe, wo er 1830 verarmt starb (Wikipedia).

Schöne Patina. Sehr schön - vorzüglich